Vor Beginn der Reise hatte ich zugegebenermassen ja schon etwas Bammel... ganz allein ins raue Suedamerika. Im Nachhinein weiss ich, dass das doch alles mit gesundem Menschenverstand, etwas Belastungsfaehigkeit und ohne groesseres Pech klappt.
Ich habe meiner Meinung nach ausschliesslich von der Reise profitiert, in vielerlei Hinsicht: Mein Englisch habe ich nahezu perfektioniert, denke ich, auf Spanisch kann ich einfache Konversationen fuehren.
Das Alleinreisen ist eine super Sache, allerdings auch eine ziemlich egoistische Angelegenheit (kommt also meiner Natur entgegen ;) ), weil man immer genau das tun kann, worauf man gerade Lust hat. Wenn ich nette Leute gefunden hatte, fand ich es aber auch nicht schwer, eine Einschraenkung dieser Freiheit in Kauf zu nehmen und mich mit ihren Vorstellungen zu arrangieren.
Die einzige wirkliche Abhaengigkeit entstand durch das Gefuehl der Unsicherheit, das ich schon manchmal empfand: es ist einfach sicherer, mit jemandem zusammen zu reisen und es macht auch einiges einfacher, z.B. mal eben auf den Rucksack aufpassen lassen.
Ich habe gelernt, (woran ich vorher nicht wirklich geglaubt hatte,) dass es sehr leicht ist (zumindest beim Reisen), Leute kennenzulernen, wenn man will und dass man in der Regel immer wieder sehr nette Menschen trifft.
Einsam gefühlt hab ich mich eher selten. Oft habe ich das Alleinsein genossen. Insgesamt war ich ja auch nur wenige Tage wirklich allein...also im Prinzip vielleicht seltener als daheim.
Ueberdies habe ich auch noch festgestellt, dass es gar nicht so wenig ausserordentlich anstaendige Maenner auf dieser Welt zu geben scheint, wie ich immer dachte. ;)
Bolivien war glaube ich mein absolutes Lieblingsland. Es war der Inbegriff meiner Vorstellungen von Suedamerika und hatte die beeindruckendste und vielfaeltigste Landschaft auf -verglichen mit den anderen suedamerikanischen Laendern- kleinstem Raum. Argentinien war in weiten Teilen viel europaeischer, aber definitiv landschaftlich auch wahnsinnig beeindruckend. Insgesamt hat es eine australische Reisebekanntschaft sehr gut auf den Punkt gebracht als sie sagte, Zentralamerika sei der "appetizer" und Suedamerika der "main course".
Dass das alles so cool gelaufen ist, gibt mir eine Menge Selbstvertrauen. Ich bin irgendwie zufriedener mit mir selbst und damit auch gelassener geworden. Hoffentlich bleibt das so.
Meine naechsten Ziele sind Melbourne, Israel, Indien und natuerlich Brasilien. Dass ich das jetzt ausgelassen habe, bedaure ich schon, aber es ist ja nicht aller Tage Abend.
Backpacken ist jedenfalls kein Urlaub -das moechte ich hier nochmal erwaehnen!- aber ich befinde es momentan als die einzig wahre Form des Reisens. Auf der naechsten Reise werde ich allerdings leichteres Gepaeck mitnehmen und nichts, was mir wichtig ist; ich war immer so besorgt um mein Zeug.
Zusammen mit dem Jahr davor in Berlin bildet das letzte halbe Jahr die bisher beste Phase meines Lebens.
Auch, wenn ich die Zeit sehr genossen habe, habe ich mich aber immer auch auf's Heimkehren gefreut. Und zu recht, wie ich jetzt weiß! :)
Vielen Dank an Mama, Papa und meine liebe Oma, die mir die Erfuellung dieses Traums finanziell ermoeglicht haben. Jetzt bin ich total pleite und brauche dringend einen Job!
Vielen Dank an euch alle, die ihr den Blog verfolgt habt, fuer euer Interesse! Es war mir eine grosse Freude, euch zu berichten!
Adios!!


Hach, da kommt fast ein bisschen Wehmut auf. Nie mehr Blog lesen und nie wieder sinnlose Kommentare posten...na ja, das mit den Kommentaren stimmt so nicht ganz (w.z.b.w.). ;)
AntwortenLöschenEs freut mich sehr, dass deine Reise so toll war und du so zufrieden bist! Und natuerlich freut es mich auch, dass es hier auch wieder schoen ist! ;)
Es war mir eine grosse Freude, deinen Blog zu lesen!
Liebe Eva,
AntwortenLöschenherzlich willkommen in der heimat und vielen dank für die eindrucksvollen schilderungen deiner reiseerlebnisse! mir ist es so schwer gefallen, mich an unser vergleichweise eher nüchtern schmeckendes obst wieder zu gewöhnen.ich wünsch dir alsbald einen vernünftigen job und alles, alles gute!