Freitag, 2. April 2010

Segeltoern via San Blas nach Panama

Mit kolumbianischer Puenktlichkeit legten wir einen Tag spaeter ab, nachdem wir die Nacht im Hafen schaukelnd auf der "Frederika" verbracht hatten. Die Pumptoilette war der Knaller. Die Crew bestand aus dem spanischen Kapitaen, dem Schiffsjungen Orinson (anfangs hab ich immer "Robinson" verstanden...is meine Phantasie wohl 'n bisschen mit mir durchgegangen) und 6 Passagieren gemischten Alters und verschiedener Herkunft. Erwaehnenswert ist der Bilderbuchamerikaner Jack, der wirklich jedes Klischee eines Amis erfuellt (65, Basecap mit der Aufschrift "Texas, Houston" usw.)...da hatten der Millionaer und ich immer einen Grund zu schmunzeln und die Augen zu verdrehen.

Also wir lungerten die ganze Zeit an Deck rum, versuchten, eine akzeptable Liegeposition zu finden, erfreuten uns an der frischen Brise und arbeiteten mental daran, die Seekrankheit nicht uebermaechtig werden zu lassen. Mehr gab es nicht zu tun. Mit der Zeit wurde die See etwas unruhiger und jeder Gang unter Deck wurde zur Mission.
Und dann kamen die Delfine! Sie schwammen und sprangen eine Weile am Bug mit. Ich muss gestehen, da musste ich ein paar Traenen wegdruecken; das war dann doch einfach ZU gut. Es gab ausserdem viele fliegende Fische.
Wir verbrachten 2 unruhige Naechte bei Vollmond und mittelschwerem Seegang. Essen war in der Zeit bei mir nich so angesagt. Es war ziemlich fuerchterlich, aber gleichzeitig total aufregend und super, es mal gemacht zu haben. Die Maenner durften auch mal Kapitaen spielen. Dabei hat es der Ami-Opa geschafft, uns einmal um die eigene Achse zu drehen.

Am dritten Morgen bin ich dann im Paradies aufgewacht. Der erste Blick nach draussen war einfach nur "Yes!!" Wir lagen vor Anker auf dermassen tuerkisfarbenem Meer zwischen Korallenriffen und ein paar palmenbewachsenen Inseln mit blenden weissen Straenden, die sich zu Fuss bequem in weniger als 10 Min. umrunden liessen. Sonst nichts. Muxmaeuschenstill. Nur der Wind und das Meer.
Der Grossteil des San-Blas-Archipels ist unbewohnt. Regiert wird es von den Kuna-Indianern, die wir am naechsten Tag auch gesehen haben.
Leider regnete es den ganzen Tag. Ich hab mich trotzdem an den Strand gesetzt. War nicht ganz so, wie ich mir das vorgestellt hatte, aber auch ganz nett.
Bei der Inselumrundung haben wir den Muell entdeckt. Schande! Das ganze Abwasser ging auch immer einfach ins Meer, beim Umfuellen ist mal eben 'n guter halber Liter Oel daneben gegangen...

Tags darauf sind wir auf die Insel mit dem "Immigration Office" geschippert. Es kamen nochmal ein paar Delfine vorbei und wir haben einen kleinen Katzenhai gesehn. An Land war ich dann "landkrank", alles hat geschwankt. Den Officer haben wir am Strand begruesst. Er hat klitschnass und in Badehose unsere Paesse gestempelt. Stilecht!

Der Millionaer und ich haben die "Frederika" einen Tag vor den anderen verlassen, weil der massive Komfortmangel mir auf Dauer doch zu strapazioes war und ich ja mit Malte verabredet war. Mit einem Motorboot sind wir an die urige Kueste Panamas gefahren, wo wir in einen 4-Wheel umgestiegen sind, mit dem wir dann durch den tollen Dschungel ins moderne Panama-City mit seinen eindrucksvollen Wolkenkratzern gerast sind.

Im Hostel hab ich bei meiner ersten Dusche nach 4 Tagen die Salzkruste von Haut und Haaren gewaschen.
Abends hab ich mich mit Malte getroffen! Voll toll! Haben uns riesig gefreut!

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