Dienstag, 27. April 2010

Antigua und Lago de Atitlan

Liebe Guete, jetzt sind wir schon in Guatemala! Ich komme immer ein bisschen durcheinander, in welchem Land ich eigentlich gerade bin...
Die Fahrt nach Antigua traten wir auch wieder im Chicken Bus an...weil's so schoen war! Mussten 3 Mal umsteigen, haben wieder viel laenger gebraucht als gedacht und haben zudem dummerweise verpeilt, in der einen Stadt aus- und umzusteigen. So sind wir versehentlich straight nach Guatemala City weitergefahren, was wir aufgrund der Mordrate da (47 Morde auf 100.000 Einwohner) eigentlich unbedingt vermeiden wollten. In dieser haesslichen Grossstadt ging's schnell in ein Taxi und dann in den Bus nach Antigua.
In der schoenen, guatemala-untypischen, weil sauberen und verhaeltnismaessig teuren Kolonialstadt mit angenehmer Atmosphaere haben wir innerhalb unseres 3-taegigen Aufenthalts ein Mal das Hostel und 3 Mal das Zimmer gewechselt, weil da alles bettwanzenverseucht ist! Wurde wieder uebel als Lebensmittel missbraucht und hab teilweise auf einer Holzbank im Hof genaechtigt. Das ueberschattete die ansonsten nette Zeit. Mein neues Schlafanzug-Outfit besteht jetzt aus Rollkragenhemd, Halstuch, langer Hose, Socken drueber und Socken an den Haenden. Das schuetzt ein bisschen und sieht vor allem super aus.

Von Antigua aus machten wir mit anderen Touris einen Ausflug zu dem aktiven Vulkan "Pacaya". 1,5 Std. dauerte der Aufstieg, wobei uns eine Horde Reiter folgte und uns in regelmaessigen Abstaenden ihre "Taxis naturales" anboten, die wir aber nicht wollten. Oben sahen wir den rauchenden Kegel, aus dem man ab und zu donnernde Explosionen hoerte. Es gab grosse Lavafelder mit bizarren Formationen, heiss dampfende Spalten und auch kleine Stellen mit gluehender Lava, ueber der wir Marshmallows grillten und der Guide ein paar Stoeckchen in Flammen aufgehen liess. Bis ganz oben konnte man nicht gehen. Erst 2 Tage zuvor waren 2 Touristen ums Leben gekommen, weil sie nicht auf dem Pfad geblieben sind.

Nach unseren letzten Chicken Bus-Erlebnissen leisteten wir uns diesmal ein Touri-Shuttle (4 Std. fuer 6 Euro) in das eigentlich sehr haessliche Hippie-Paradies "San Pedro La Laguna" am Atitlansee. Die Leute von unserem Hostel dort waren die ganze Zeit breit. Der grosse See vor dem Bergpanorama war sehr schoen.

Guatemala ist endlich wieder ein Land, das mir richtig gut gefaellt. Es ist so, wie ich's mir vorgestellt hatte: von blauem Dunst verhangene Berge hinter LEUCHTENDEM Gruen! Gerade das Hochland erinnert mich manchmal stark an Bolivien (die Armut faellt ins Auge, ein Grossteil der Bevoelkerung ist indigen -hier Nachfahren der Maya anstatt der Inka). Die Frauen tragen bestickte Blusen, bunte Roecke, Kinder in gewebten Tragetuechern und grosse Koerbe auf den Koepfen. Daneben stehen Maenner in Jeans mit gegelten Haaren und Handys...verrueckte Kontraste. Die Einheimischen sprechen ausser Spanisch auch noch Maya. Das hoert sich total cool und seltsam an. Wir sahen, wie Fische mit Steinen aufgewogen wurden.

Zu zweit Reisen ist ein ganz anderes Erlebnis als allein. Ich finde beides gut. Zu zweit lernen wir weniger Leute kennen, aber das ist nich schlimm, da wir uns meist selbst irgendwie genug sind (in einem positiven Sinne!). Was mir ein bisschen fehlt, ist die Aufregung. Die wurde jetzt durch ein gewisses Sicherheitsgefuehl ersetzt, was aber auch mal nicht schlecht ist.
Seit El Salvador kommen mir die Traveller uebrigens wieder netter und weniger aufgeblasen vor.

Nach 2 Naechten in San Pedro ging es dann auch schon wieder weiter nach Lanquín. Auf der 13-std. Fahrt im Minibus kamen wir an mehreren Steinschlaegen und einem Autounfall vorbei. Dabei hatte ein Laster einen Mopedfahrer erwischt. Dieser lag tot mit dem Ruecken zu uns unter dem Vorderreifen des Lasters, als wir vorbeifuhren!

Unsere Kuba-Plaene mussten wir leider verwerfen, da das unser Budget bei Weitem uebersteigt.

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