Im Bus hab ich den Hollaender getroffen, dem das mit dem Drogensaft in Ecuador passiert war...geht ihm sehr gut. Auf der Fahrt ueber's eher unschoene Santa Marta in das kleine, nette, aber sehr touristische und verdammt heisse Fischerdorf Taganga haben wir in einem Shop Nashornkaefer und Riesenmotten beobachtet. Wie in Peru sind Teile der Kueste total vermuellt. Es ist schon heftig, wie der Tourismus hier expandiert (alles ist viel teurer als im 2009er-Lonely Planet, es gibt viel mehr Touranbieter etc.).
Uebrigens kann man ueberall Handys mieten; es gibt keine Telefonzellen.
Die Einheimischen sind sehr freundlich.
Einen Tag lang hab ich mich im tuerkisblauen Meer am Playa Grande (schoene Bucht, hellgelber Sand) von den Wellen schaukeln lassen. Am naechsten Tag mit 2 Bekannten nochmal das gleiche...sehr entspannt. Bisschen auf der Dachterrasse des super Hostels gechillt und gelesen. Meine Planung, Malte schon Anfang April in Panama zu treffen, setzte mich allerdings ein wenig unter Stress (obwohl ich mich natuerlich tierisch drauf freue!).
Tags darauf sind noch 2 Bekannte gekommen. Abends hat im Hostel ein Masterkoch gekocht und wir haben himmlisch gespeist.
Mit den 4 und noch 2 deutschen Jungens ging's in den Tayrona Nationalpark. Da wanderten wir eine Weile durch den Urwald, bis der erste weisse Strand in Sicht kam. Schon sehr paradiesisch, obwohl total ueberteuert und touristischer als ich dachte. Haben Aeffchen und orange-blaue Krabben auf dem Weg gesehn. Alle Gueter werden auf Mauleseln transportiert.
Haben bisschen geschnorchelt und einigermassen bunte Fische gesehen.
Abends stilecht mit den Jungs unter Kokospalmen Rum getrunken, wobei wir uns Gedanken ueber das Risiko von Tod durch runterfallende Kokosnuss gemacht haben... angeblich ist es hoeher als bei einem Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen. Haben dann noch einen auf Hippie gemacht und waren baden, wobei die Gluehwuermchen ueberm Wasser blinkten...da war der Himmel ein grosses Bisschen auf Erden. Haben in Haengematten geschlafen und sind am naechsten Tag zu noch einsameren Straenden gelaufen.
Die 2 Deutschen haben erzaehlt, dass sie in Taganga von der Polizei bei einer Razzia beklaut wurden!!
Am 20.03. startete ich mit einer total netten 11-Mann-Gruppe und 3 Fuehrern die 5-taegige "Verlorene-Stadt"-Tour. Nach einer anstrengenden Fahrt in einem Jeep (zu zwoelft!!) ueber eine Piste, die eher einem Flussbett glich begann der anstrengende Marsch bergauf. Jeden Tag sind wir 4-5 Std. gelaufen durch Wahnsinnsdschungel und Fluesse. Es war irre schwuel, der Schweiss rann in Baechen, vor allem die Jungs stanken schon am ersten Tag uebel, in den Fluessen haben wir gebadet und meist in Haengematten mit Moskitonetzen unter Daechern geschlafen. Manchmal liefen nachts die Ratten durch's Gebaelk. Ich bin immer wieder erstaunt, mit wie wenig Komfort man doch ueberleben und gesund sein kann..
Am zweiten Tag haben wir eine "Koksfabrik" besichtigt. Das war ein Mann, der mit Eimern, Stoffstuecken als Filter, Schlauch und aehnlichen Utensilien unter einer Plastikplane Koks herstellt. Dabei habe ich vor allem gelernt, dass hier hinter den Kulissen eine Menge abgeht.
Unterwegs haben wir mehrere richtige Indianer in weisser Kleidung mit schwarzen Zoepfen und ihre Doerfer gesehen. Einige fuehrten Schweine an der Leine, andere hatten ein Radio dabei. Warum die teils mit Kind und Kegel durch den Dschungel laufen, hab ich nicht so ganz verstanden.
Ausserdem haben wir Tucane, kleine Papageien, eine grosse Krabbe mitten im Wald, eine Schlange und Riesenspinnen gesehen.
Wenn wir abends Karten gespielt haben und mit Tellern fuer das gute und reichliche Essen anstanden, hab ich mich gefuehlt wie im Ferienlager (war zwar nie im Ferienlager..) ..total suess! :) Gegen 9 sind wir meist ins Bett, weil wir so erschoepft waren.
Am vierten Tag erklommen wir endlich die ueber 1000 Steinstufen zu den ca. 1300 Jahre alten Ruinen der "Verlorenen Stadt". Es war schon ein ziemlich gutes Gefuehl, als die ersten Mauern in Sicht kamen. Die Stadt ist terrassenartig angelegt und sehr gross. Es sind nur etwa 15% der gesamten Anlage freigelegt. Sie wird von Soldaten bewacht.
Weil "Poli" eigenstaendig schon zum zweiten Mal ein Foto in meinem Rucksack geschossen hat, hatte der Guide sie dann mit Pflastern zugeklebt. Leider zu spaet und sie hat ihren Geist aufgegeben, als ich den Blick ueber die Stadt fotografieren wollte. :(
Auf dem Rueckweg sind wir von einer ca. 13 m hohen Klippe in den Fluss gesprungen..huaaah!
Die ganze Tour war nicht gerade ein Spaziergang, aber voll gut!!
Zum Abschluss war die ganze Truppe nochmal beim Masterkoch abendessen.
Mit 3 Leuten aus der Gruppe bin ich gestern nach Cartagena gefahren, wo ich jetzt mein Boot nach Panama klarmache.
Olinda und Salvador da Bahia
vor 14 Jahren
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