Donnerstag, 25. Februar 2010

Baños

Die Busfahrt nach Baños war ein ziemlicher Horror: ich bin nachmittags los, musste einmal umsteigen, aufgrund von Fehlinformationen zu Busabfahrtzeiten sollte ich dann nachts um 3 in Baños ankommen. Das Klo war kaputt, ich hab gefroren, war allein und hab mir die ganze Fahrt vor Angst total in die Hose gemacht. Bei der Ankunft ist mir dann das Herz wirklich in die Hose gerutscht, weil es voellig finster war und es weder den erhofften Busterminal noch Taxis gab. Zum Glueck waren noch 3 Maedels im Bus, die ich angesprochen hab und die gleich meinten, dass ich mit ihnen mitgehn kann! Uff!

So kam's, dass ich 2 Naechte mit chilenischen Maedels in einem Hotelzimmer verbracht hab.
Tagsueber hab ich das herrliche Wetter und die Zeit zum Spanischueben etc. genossen und fand es immer wieder erbaulich, andere Alleinreisende zu sehn, die genau das gleiche machten wie ich: auf einer Parkbank im Sonnenschein sitzen, ein Buch lesen und Snacks knabbern. :)
Nach 2 Tagen bin ich in ein cooles Hostel umgezogen, wo es ausnahmsweise mal alles inklusive gab (Handtuch, Seife, Klopapier, Garten, Inet, Kueche...) und wo ich mich mit Jeannie und Lee getroffen hab.
Mit den beiden und noch paar Anderen aus'm Hostel waren wir ein paar Mal essen und haben eine abendliche potentielle Vulkanbesichtigung unternommen, bei der wir enttaueschenderweise allerdings ueberhaupt nichts von dem aktiven Vulkan bei Baños gesehen haben, sondern nur voll das nervige Touri-Entertainment-Programm ueber uns ergehen lassen mussten.
Ausserdem haben wir eine Radtour durch schoene gruene, bergige Landschaft zu Wasserfaellen gemacht. Der letzte Wasserfall war totaaal schoen! Mitten im Urwald!

Matt und einer Bekannten wurden in Montañita aus dem Hostelzimmer Laptop, 400 Dollar etc. geklaut!

Ein Australier, der durch seine Begegnungen inspirierte, halbfiktive Kurzgeschichten schreibt, hat auch eine auf Basis unseres sehr guten Gespraechs (ich liebe diesen Austausch der gleichen Empfindungen beim Reisen) geschrieben, in der ich drin vorkomme: ist voll die coole Geschichte!!

Malte muss fuer sein Visum fuer kurze Zeit zwischendurch nach Hause...ich will auch! Fuer eine Woche zu Hause waer voll gut...!

Weil die Anderen andere Plaene hatten, bin ich allein nach Quito aufgebrochen. Auf dem Weg war Stau, der sich dann in ein weiteres kleines Abenteuer ausgeweitet hat: Studentenstreik! Die haben sich richtig Muehe gegeben und ordentlichste Strassenblockaden errichtet. Bis zum naechsten Tag kein Durchkommen, sagte die Polizei, nachdem sie ein paar Gasbomben gezuendet hatte. Also mit 3 anderen Travellern die Rucksaecke aufgesetzt und ne halbe Std. an den brennenden Reifen und gefaellten Baeumen auf der Strasse vorbeimarschiert, in einen anderen Bus gestigen und mit 4 Std. Verspaetung in Quito angekommen. Dort haben wir alle 4 zusammen ein Taxi in unser voll tolles Hostel genommen.
Als der eine Argentinier die Hammeraussicht ueber die Stadt von der Dachterasse fotografieren wollte, bemerkte er, dass seine Kamera weg war! Rucksack, den er waehrend der Busfahrt zwischen den Beinen hatte, aufgeschlitzt! Mann, hier gehts in letzter Zeit echt ab!

Zu erwaehnen ist noch: habe schon seit 2 Wochen keinen Durchfall! Ahoi!

Sonntag, 21. Februar 2010

Suedliches Ecuador- Cuenca, Guayaquil, Montañita

Cuenca hat mir sehr gut gefallen. Allerdings war die Stadt wie ausgestorben, da alle zum Karneval an der Kueste waren. Was es gab, waren Wasserschlachten in den Strassen..sobald man aus der Tuer ging, musste man sich vor wasserbombenwerfenden Kids in acht nehmen. Ich fand's voll angenehm, zur Abwechslung mal mit Maedchen zu reisen.

Einen Tag spaeter ging's mit dem Franzosen nach Guayaquil, die groesste Stadt Ecuadors (Busfahrt durch Nebelwald, voellig gruene Landschaft, Reisfelder). So etwas haette ich in Ecuador nicht erwartet: die ganze Hafenpromenade war ultramodern restauriert. Fand die Stadt zwar interessant und ganz schoen, aber zu aufgesetzt...mir fehlte der urspruengliche Charme. Cool waren auf jeden Fall die urzeitlich anmutenden Leguane im Stadtpark!
In der Hitze sind wir einen Huegel mit bunten Haeusern und einem schnieken Leuchtturm hochgestiegen und hatten eine tolle Sicht auf Guayaquil. Musste mir mit dem Franzosen ein Doppelbett teilen, weil alle Hostels so verdammt teuer waren. Irgendwie war ich die ganze Zeit voll unmotiviert und gleichzeitig rastlos- paradox!

Am Tag darauf bin ich in den szenigen Strandort Montañita gefahren, wo ich mich mit Leuten aus Máncora wiedergetroffen hab- voll das herzliche Wiedersehen! Da gab's dann wieder Party bis zum Umfallen (teils sogar sehr vernuenftige Mukke!) und Gammeln. Und wir haben uns ueberraschenderweise doch noch mal mit Matt getroffen! Ein Hollaender hat die heftigste Story erzaehlt, die ich soweit gehoert hab: er wurde von 2 Ecuadorianern per Fruchtsaft unter Drogen gesetzt, kann sich an nichts erinnern, wurde bewusstlos irgendwo zwischen Montañita und Guayaquil aufgefunden, war 2 Tage im Krankenhaus, haette von der Dosis sterben koennen, alle seine Sachen sind weg!!!

Weil ich kein Bock mehr auf Party und Gammeln hatte, bin ich schon mal nach Baños gefahren, wohin Jeannie und Lee hoffentlich bald nachkommen.

Langsam stellt sich bei mir ein Gefuehl des "Uebersaettigtseins" ein...irgendwie ist alles nicht mehr so aufregend. :(

Montag, 15. Februar 2010

Máncora

In Máncora habe ich erstmals so richtig Urlaub gemacht anstatt zu reisen. Es gab nicht viel zu tun oder sehen...nur Pelikane, die bemerkenswerten Fregattvoegel sowie einige gestrandete Tintenfische und tolle Sonnenuntergaenge. Habe viele Abende draussen an der Hostelbar und auf Partys am Strand verbracht und tagsueber in der Hitze ordentlich gefaulenzt.
Einmal musste einer aus dem Meer gerettet werden, weil die Stroemung so stark war und er voellig erschoepft war und nicht zurueck an den Strand kam, obwohl er nicht weit weg war.
In Máncora machen viele junge Argentinier und Chilenen Ferien und so hab ich festgestellt, dass ich mich mittlerweile doch EINIGERMASSEN anstaendig auf Spanisch unterhalten kann.
Wie immer hab ich 'ne Menge Leute getroffen, die ich schon mal irgendwo auf der Reise gesehen hatte, wie immer hatte jemand (diesmal Matt) 'ne lustige kleine Lebensmittelvergiftung und wie immer war ich auch viel am Denken und hab viel Tagebuch geschrieben, sodass mich die Leute schon fuer introvertiert halten. Aber meist nur auf den ersten Blick! ;)

Zum Valentinstag hab ich unter anderem ein selbstgeschriebenes Liebesgedicht von einem der Barkeeper bekommen. ;)

Die Leute im Hostel waren alle echt nett und entspannt und es hat sich sehr schnell wie ein Freundeskreis angefuehlt. Daher war der Abschied gestern dann doch wieder etwas traurig. Vor allem von Matt, der sich noch eine Weile als Bartender im Hostel in Máncora betaetigt und sich dann nach Australien aufmacht.

So ging's im Tuktuk (Mopedtaxi) zum Busbahnhof, wo ich mich mit einem Franzosen getroffen hab, um die recht abenteuerliche Fahrt nach Cuenca in Ecuador anzutreten: nach der Grenzueberquerung setzte uns der Busfahrer einfach im Dunkeln an einer grossen, irgendwie zwielichtigen Kreuzung ab, drueckte uns je 5 Dollar in die Hand und meinte, wir sollten hier mal auf den Bus nach Cuenca warten. Das taten wir dann auch fast eine Std. lang. Ich war so DERMASSEN froh, nicht allein zu sein! Wir haben's nicht so ganz geblickt, aber was wohl passiert war, war, dass wir den eigentlichen Anschlussbus verpasst hatten, weil der Bus 45 Min. zu spaet losgefahren war. Irgendwann kam der Bus nach Cuenca doch tatsaechlich und wir kamen um Mitternacht in einem mega-stilvollen Hostel an, wo ein paar Maedels, die ich aus Máncora kenne, mir ein Zimmer reserviert hatten. Puuh!

Die ziemlich genau 10 Lieder (ausschliesslich Reggeaton), die hier auf Repeat auf jeder Party gespielt werden, gehen mir langsam aber sicher auf die Nerven. Daher waer die Fusion Ende Juni schon ein Grund, zurueckzukommen und wahrscheinlich geht mir das Geld eh bald aus. Allerdings gibt es hier noch so viel, das ich sehen will... ich weiss also nicht, wie lang ich noch reise...bis bald!

Montag, 8. Februar 2010

Perus Kueste - Nazca, Huacachina, Lunahuana, Mancora

Da Nazca sehr haesslich und nervig war, sind wir (Matt und ich) direkt zum Flughafen und haben etwas sehr cooles gemacht: in einer 3-Pers.-Maschine flogen wir ueber die mysterioesen Nazca-Linien (900 v. Chr. bis 600 n. Chr.) und sahen zudem die hoechste Sandduene der Welt (>2 km). Der Flug war mehr wie Autofahren in der Luft. Innerhalb von einer Std. waren wir wieder am Busbahnhof und fuhren in das winzige Huacachina- eine Oase zwischen riesigen Sandduenen. Dort machten wir einen Tag lang nichts.

Am Folgetag ging's mit Bussen und vollgestopften Minibussen nach Lunahuana, wo wir Whitewater-Rafting gemacht haben. War ganz lustig. Pellten uns aus unseren klitschnassen Sachen und fuhren zurueck zur Panamericana, auf der wir nach Lima hochfuhren, wo wir direkt in einen Nachtbus richtung Mancora stiegen.
Wir haben die ganze Kueste innerhalb von 3 Tagen abgearbeitet, hatten haeufig nicht mal Zeit zum pinkeln zwischen den Bussen. Schoen war die Kueste meistens nich, soweit wir das gesehn haben. Dreckig, Fischgestank, Wueste....da liegt dann auch schon mal 'n toter Esel am Strassenrand, der grad von Geiern gefressen wird.

In dem touristischen Strandort Mancora chillen wir jetzt in einem entspannten Hostel direkt am Strand, beobachten Surfer und ich werde bald wohl doch erstmal nach Ecuador und Kolumbien fahren, bevor ich noch ein paar mehr Orte an der Kueste Perus besuche, Lima genauer unter die Lupe nehme und dann HOFFENTLICH Machu Picchu!

Arequipa

Arequipa war in der Tat sehr huebsch. Wir haben dort ein sehr altes, grosses, voll huebsch renoviertes Kloster besucht und ein Museum, in dem geopferte Inka-Kinder mit Grabbeigaben ausgestellt waren, die durch das Eis auf den Bergen mumifiziert wurden. Abends am wunderbaren Plaza auf einem Balkon gegessen.
Am naechsten Tag wurden wir um 3 Uhr nachts von einem Minibus abgeholt, um unsere Tagestour zu einem der tiefsten Canyons der Welt (3191 m) anzutreten. Da wir den Wecker ueberhoert haben, sind wir Hals ueber Kopf direkt vom Bett in den Bus. Auf der mehrstd. Fahrt kamen wir an Inka- und Prae-Inka-Terassen vorbei. Fanden den Canyon nicht soo spektakulaer...sah mehr aus wie ein sehr tiefes Tal. Aber ein Andenkondor schwebte direkt ueber unsere Koepfe hinweg!

Am Abend nahmen wir den Nachtbus nach Nazca, womit unser "Speed-Travelling" begann.

Mittwoch, 3. Februar 2010

Cusco

Cusco ist eine wahrhaft huebsche Stadt. Das Zentrum ist Altstadt und es gibt keine Hochhaeuser. Es gibt sogar viele richtig schoene Restaurants, was nach Bolivien sehr sonderbar wirkt. Dennoch beneide ich nach wie vor jeden, der festen Stuhlgang hat.
Von den Ueberschwemmungen hab ich nicht mehr so viel mitbekommen, nur sichtbare Erdrutsche an den Haengen, Helikopter ueber der Stadt, einige eingestuerzte Daecher und gestuetzte Haeuserwaende. Habe einige ziemlich geruhsame Tage (mit Erkaeltung irgendwie) in einem chilligen Hostel verbracht. Das engl. Paar musste zurueck in die Heimat und so sind nur noch Matt und ich uebrig.

Ueber Nacht sind wir beide nach Arequipa gefahren. Hier ist es angenehm warm. Hinter der anscheinend ganz schoenen Stadt thronen riesige schneebedeckte Vulkane.
Der Plan besteht momentan darin, erstmal die peruanische Kueste zu machen und in ca. einem Monat nach Cusco zurueckzukommen, um dann hoffentlich die beeindruckendsten Inkaruinen besuchen zu koennen.