Verrueckt; es ist schon wieder so viel Zeit vergangen. In La Paz hatte ich bis vorgestern noch ein paar gute Tage und wilde Naechte (darunter der "Australia Day" (, weil es hier so unglaublich viele Australier gibt) und mal eine richtig gute Techno-Party) und eine schoene Zeit mit dem -uebrigens ebenfalls australischen- Barkeeper. Auf den Strassen gab es oft bunte, traditionelle Feierlichkeiten und ich mag es, wie sich die Einheimischen Zeit lassen bei allem, was sie tun (ausser, wenn man mega-hungrig auf's Essen wartet). Ich war im Koka-Museum (Koka ist hier tief in der Tradition verankert), einmal nachts im Kino ("Avatar" in 3D) mit ein paar Leuten aus meinem Zimmer. Fand den Film extrem scheisse und bin mehrmals eingeschlafen, aber das 3D an der Sache war cool. War viel auf dem Markt Kleinigkeiten shoppen, oft mit Leuten unterwegs, deren Namen ich mir nicht merken konnte und habe ein paar nette Plaeuschchen mit Verkaeuferinnen gehalten.
Hab noch mehr verrueckte Geschichten von Reisenden gehoert, darunter viele Nahtoderlebnisse. Besonders wegen Machu Pichu. Ich weiss nicht, wieviel ihr davon mitbekommen habt, aber dort waren in den letzten Tagen aufgrund des starken Regens (es ist ja Regenzeit) ziemlich schlimme Ueberschwemmungen, Tausende mussten mit Hubschraubern gerettet werden, einige sind gestorben und der Zugang ist gesperrt.
Trotzdem habe ich mich dann endlich dazu entschieden, meine schwindelerregend hohe Hostelrechnung zu bezahlen und weiterzureisen.
Zunaechst ging's mit einer Hollaenderin nach Copacabana am Titicacasee, vorbei an antiken Terassen an den Haengen und Blumenfeldern. Der See ist sehr gross und sehr blau; koennte bald als Meer durchgehen. Bei unserer Ankunft mittags hat's in Stroemen gepisst! Mit 2 weiteren Hollaendern assen wir Forelle aus dem See fuer 1,80 am Ufer. Weil die andren in ein teures Hotel wollten und ich lieber in das fuer 2€/Nacht, trennten wir uns. Der Tag war mal ein richtiger Scheisstag: uebermuedet, eiskalt, Halsschmerz, Herzschmerz, die Jungs, die ich treffen wollte, hab ich nich gefunden (ausser einen) und ich hab mich seeehr einsam gefuehlt. Ebenso verlief die Nacht und morgens musste ich auch noch kalt duschen.
Am naechsten Tag war dann aber alles wieder ganz schoen. Morgens mit'm Boot 2-std. Fahrt zur Isla del Sol (tatsaechlich schien die Sonne). Dabei hab ich 'ne Deutsche und 'ne Kanadierien kennengelernt. Mit Letzterer bin ich dann in ca. 4 Std. vom Nord- zum Suedende der Insel gewandert. Die Inka-Ruinen waren allerdings recht enttaeuschend und ueberhaupt gab's ausser schoener Aussicht eigentlich nichts zu sehen. Immerhin haben wir uns gut unterhalten und das Ganze wurde dann doch noch zum Abenteuer: weil ich um 18 Uhr den Bus nach Cusco gebucht hatte, mussten wir unbedingt das Boot um 15.30 Uhr von der Insel bekommen. Um 15 Uhr waren wir heilfroh, den Hafen rechtzeitig erreicht zu haben, bis wir merkten, dass es der falsche war. Zu Fuss hatten wir keine Chance, das Boot zu kriegen. Also heuerten wir kurzerhand einen Fischer an, der uns schwitzend fuer 3€ um ein paar Klippen ruderte, wo wir hofften, auf unser Boot zu treffen. Doch dort gab es nur ein Privatboot, mit dem wir gluecklicherweise gegen einen weiteren Unkostenbeitrag von je 2,50€ mitfahren durften. Tatsaechlich kriegte ich meinen Bus und traf sogar noch ein paar Jungs, die ich aus La Paz kannte. Zusammen traten wir dann die 12-std. ungemuetliche Nachtfahrt nach Cusco an.
Jetzt bin ich also in Peru (-ein weiterer Stempel in meinem Reisepass-) und wieder in einem Zimmer mit dem verbliebenen Teil der ehemaligen Truppe: Matt + engl. Paerchen. Alles ist cool, bin praktisch "wiederhergestellt". Sogar die Sonne scheint. Vielleicht oeffnet Machu Picchu ja bald wieder seine Pforten.
Am Busbahnhof noch was Nettes: ein Sack fing an zu kraehen und dann bewegten sich alle 3 Saecke...die armen Huehnchen!
Olinda und Salvador da Bahia
vor 14 Jahren
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